Erbschaftssteuer sparen durch Nießbrauch | Nießbrauch Teil 1
Die Übertragung von Vermögen auf die nächste Generation ist oft mit hohen Erbschaftssteuern verbunden. Der Nießbrauch ist eine der wirkungsvollsten zivilrechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten, um die Steuerlast massiv zu senken, ohne die Kontrolle oder die Einnahmen zu verlieren.
Die Steuerexperten Franz Böhm und Bernhard Neumeier erklären im BMK-Steuertalk, wie die Aufspaltung von Eigentum und Nutzung funktioniert und welche Vorteile das bietet.
Gigantische Steuerersparnis durch den Kapitalwert
Nießbrauch trennt das Eigentum (des Kindes) vom Nutzungsrecht (der Eltern). Der Schenker (Elternteil) behält sich das Recht vor, alle Erträge (z.B. Mieteinnahmen) aus der Immobilie zu ziehen.
- Steuerliche Minderung: Der Kapitalwert dieses Nießbrauchs (berechnet anhand der statistischen Lebenserwartung des Schenkers) wird vom Wert der Immobilie abgezogen.
- Beispiel: Bei einer Immobilie im Wert von 4 Millionen Euro kann der Kapitalwert des Nießbrauchs schnell 2,5 Millionen Euro betragen. Die steuerpflichtige Bemessungsgrundlage wird dadurch radikal reduziert, was zu einer Ersparnis von Hunderttausenden von Euro führen kann.
- Werte einfrieren: Zusätzlich wird der heutige (niedrigere) Wert des Objekts für die Schenkungssteuer eingefroren.
Wichtige Risiken und Fallstricke
Trotz der Vorteile erfordert die Gestaltung eine umfassende Beratung:
- Früher Tod: Stirbt der Nießbraucher sehr viel früher als statistisch erwartet, kann dies zu einer erheblichen Nachversteuerung führen.
- Pflichtteilsansprüche: Der Vorbehaltsnießbrauch verhindert, dass die 10-Jahres-Frist für Pflichtteilsergänzungsansprüche anläuft.
Eine individuelle Abstimmung ist notwendig, um diese Risiken auszuschließen und die Ersparnis zu sichern.
▶️ Alle Details zur Berechnung des Nießbrauchswertes, den verschiedenen Arten von Nießbrauch und den rechtlichen Absicherungen sehen Sie im vollständigen Video-Interview: https://www.youtube.com/watch?v=BSWW_-kfrkY
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